Während der Wirtschaftskrise, die die griechische Gesellschaft seit den späten 2000er Jahren stark beeinflusst hat, hat die Reform des Wohlfahrtsstaates besonderes Interesse geweckt. Neben den Eingriffen der Zentralverwaltung in den kritischen Bereichen Beschäftigung, Gesundheit, soziale Sicherheit und Sozialhilfe wurde die Rolle der Kommunalverwaltung bei der Ausübung von Sozialschutzpolitiken als bedeutende Herausforderung definiert. Andererseits blieb die Forschungsdiskussion über Sozialschutzpolitiken auf der Ebene der Kommunalverwaltungen trotz der intensiven regionalen und lokalen Unterschiede bei Armut und sozialer Ausgrenzung begrenzt.

Die Studie zielt darauf ab, die sozialen und wirtschaftlichen Faktoren zu untersuchen, die die Ausübung von Sozialschutzpolitiken durch Kommunalverwaltungen ersten Grades beeinflussen, und dabei die (potenzielle) Rolle des "Lokalen" bei der Gestaltung und Umsetzung entsprechender Initiativen hervorzuheben. Neben der doktrinären Diskussion verwendet die Studie empirische Daten aus vor-Ort-Stichprobenforschung in den Gemeinden Athen, Aigaleo, Elliniko-Argyroupoli und Chalandri und zeigt, dass die geografische Trennung der Gemeinden einer Trennung der Armutsniveaus und der sozialen Ausgrenzung entspricht.

Die Studie untersucht systematisch die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Entwicklung eines Modells des lokalen Wohlfahrtsstaates in Griechenland, das Teil des breiteren Rahmens der Diskussion über den aktiven Sozialstaat ist. Es zielt darauf ab, öffentliche soziale Eingriffe mit Entwicklungsmaßnahmen und Förderung der Beschäftigung zu verbinden sowie Möglichkeiten und persönliche Entscheidungen für Menschen in Notlagen zu stärken. Es dient als nützliches Werkzeug für Pädagogen, Forscher und Studenten der Sozialverwaltung und Sozialpolitik und kann auch als inspirierender Leitfaden für Politiker und Programmgestalter dienen, die Armut und soziale Ausgrenzung auf lokaler Ebene bekämpfen.