In "Die Wanderer" verwebt Olga Tokarczuk Erzählungen und Reflexionen über die Bedeutung des Reisens mit einer faszinierenden Erkundung des menschlichen Körpers. Von den Palästen der Sultane und ehemaligen Kuriositätenkabinetten bis zu den modernen Abflughallen der Flughäfen bildet dieser brillante Roman eine unvergessliche Reise durch Raum und Zeit.

Aus dem 17. Jahrhundert haben wir den Niederländer Philip Verheyen, der sein amputiertes Bein seziert und gezeichnet hat. Im 18. Jahrhundert die Geschichte eines Sklaven, der nach seinem Tod einbalsamiert und in Österreich ausgestellt wurde. Im 19. Jahrhundert verfolgen wir die geheime Reise von Chopins Herz von Paris nach Warschau.

Und in der Gegenwart teilen wir die Prüfungen einer Frau, die ihren Mann auf einer Kreuzfahrt in Griechenland begleitet, sowie die schmerzhafte Erfahrung eines Mannes, dessen Frau und Kind in Kroatien auf mysteriöse Weise verschwinden. Mit unvergleichlicher Anmut und durchdringender Empathie führt uns die polnische Autorin über die Oberfläche der modernen Zeiten hinaus, tief in den Kern unserer Existenz. Die Ausgabe wird durch den wunderbaren Vortrag ergänzt, den sie im Rahmen der Verleihung des Nobelpreises für Literatur gehalten hat.