In "Discourse on the Origin and Foundations of Inequality Among Men," Rousseau untersucht den Kontrast zwischen dem "natürlichen" und dem "künstlichen" Menschen, wie er von der Gesellschaft konstruiert wird. Diese Widersprüchlichkeit wird in seinem Werk angeprangert. Was der Leser jedoch in diesem frühen Text von Rousseau am meisten bemerken wird, ist, dass er uns ein ideales Modell dessen präsentiert, was ein Mensch sein sollte, und dass er dieses Modell nicht von irgendeiner vorherigen Form der Gesellschaft übernimmt, nicht einmal von der "Naturzustand" selbst.

In den Fußstapfen der antiken griechischen Philosophen schafft Rousseau Modelle, bietet Ideale zum Nachahmen an und setzt objektive Ziele, die erreicht werden sollen. Mit einem logischen Ansatz unterstützt er seine Theorie mit soliden Argumenten und zeigt auf, dass Menschen wirklich frei und gleich geboren werden sollten und dass Ungleichheit und Unterdrückung Folgen der schlechten Organisation der Gesellschaft sind - vielleicht nur der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts?