Der Untertitel des Buches lautet "Die Lehre des Marxismus über den Staat und die Aufgaben des Proletariats in der Revolution." In diesem Werk entwickelt Lenin die marxistische Staatstheorie. Das Buch wurde in der Vorbereitungszeit für die Oktoberrevolution geschrieben, als die Frage des Staates und das Verhältnis des Proletariats zu ihm sowohl theoretisch als auch unmittelbar praktisch und politisch von besonderer Bedeutung waren.

Im ersten Kapitel wird festgestellt, dass die zentrale Position des Marxismus zum Staat darin besteht, dass er ein Produkt und Ausdruck der Unversöhnlichkeit von Klassengegensätzen und ein Instrument der Klassenherrschaft ist. Im zweiten Kapitel dokumentiert Lenin die Notwendigkeit, nicht nur den Staatsapparat der Bourgeoisie zu erobern, sondern ihn zu zerschlagen, und fügt hinzu, dass ein Marxist nicht jemand ist, der nur über Klassenkampf spricht, sondern jemand, der erkennt, dass dieser Kampf unvermeidlich zur Diktatur des Proletariats führt. In den dritten und vierten Kapiteln analysiert Lenin die wertvollen Erfahrungen der Pariser Kommune von 1871. Er untersucht zentrale Elemente der Arbeiterherrschaft während dieser zweieinhalb Monate und charakterisiert den Staat der Diktatur des Proletariats als notwendige Bedingung für den Aufbau des Sozialismus. Im fünften Kapitel analysiert Lenin die ökonomischen Grundlagen des Absterbens des Staates und verweist auf die zwei Phasen der kommunistischen Gesellschaft.

Der Staat und die Revolution ist ein grundlegendes Werk des wissenschaftlichen Kommunismus. Es erfasst die Gesetze für den Übergang zur neuen sozioökonomischen Formation, der kommunistischen, und unterscheidet auch deren untere Stufe, den Sozialismus. Die Revision dieser Gesetze markierte den Opportunismus der alten Sozialdemokratie sowie der neuen (der "Neuen Linken"). Das Fehlen eines tiefen Bewusstseins und damit einer revolutionären Politik, die auf den Gesetzen der Revolution basiert, kostete die kommunistische Bewegung opportunistische Unvorbereitetheit im Angesicht der Konterrevolution.