Dies ist eine Originalausgabe von Julian Stallabrass, die eine Reihe von Aufsätzen über Fotografie sammelt und anthologisiert und somit die Idee und Initiative von Heracles Papaioannou und University Studio Press für ein einzigartiges Werk umsetzt.

Durch die Aufsätze in dieser Ausgabe erforscht der Autor Fotografie als Medium und als Handlung und hebt dabei die aktive Rolle des Künstlers hervor. Der erste Aufsatz untersucht ausführlich das Werk von Sebastiao Salgado und die dokumentarische Fotografie, während der zweite die Entwicklung der Straßenfotografie in Paris, ihren Höhepunkt und allmählichen Niedergang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts analysiert. Der Autor geht dann auf den Eintritt der zeitgenössischen Fotografie in den Museumsbereich ein und verwendet das Beispiel von Jeff Wall, um die scheinbare Neutralität der beliebten "ausdruckslosen" Porträtfotografie in Frage zu stellen. Dabei stützt er sich auf die Arbeiten von Rineke Dijkstra und stellt sie in Beziehung zu denen von Diane Arbus und Richard Avedon. Die Arbeit von Lisa Barnard dient als anschauliches Beispiel für die Rolle von Drohnenbildern und neuen Technologien in der modernen Kriegsführung, während die Bearbeitung von Bertolt Brechts historischem Anti-Kriegsbuch "Kriegsfibel" durch Oliver Chanarin und David Broomberg die Gelegenheit bietet, zu diskutieren, ob und wann Kunst sich in substantieller Weise mit Politik auseinandersetzt.

Der letzte Aufsatz ist ein unveröffentlichter Text und konzentriert sich auf Richard Mosses Fotografien aus den Kriegsgebieten des Kongokrieges, die eine Diskussion darüber anregen, wie zeitgenössische Kunst oberflächlich kritisieren und letztendlich entwaffnen kann, mit einem Schwerpunkt auf spektakulärer Ästhetisierung.